Hufrehe

Hufrehe (Fachbegriff: Laminitis) ist eine Entzündung der Huflederhaut, der Verbindungsschicht zwischen Hufbein und Hornkapsel.

Durch diese Verbindung zwischen Huflederhaut und dem Klebehorn (weiße Linie-Horn) "hängt" das Hufbein in der Hufkapsel.

Ensteht eine Entzüdung, schwillt das Gewebe an und erzeugt Druck zwischen Knochen und Horn.

Dies äußert sich dann mit einer Lammheit.

 

Eine Entzündung der Lederhaut ist für das Pferd sehr schmerzhaft. Im weiteren Verlauf kann sich die Lederhaut von der innenseite der Hufkapsel lösen. Dabei fällt der Knochen dann mit dem Gelenk auf die darunter liegenden Strukturen. Manchmal rotiert nur die Zehenspitze nach unten, manchmal senkt sich das ganze Hufbein ab. Bei schweren Fällen kommt es zu einem Hufbeindurchbruch bzw. zu einem Abbau des Knochengewebes aufgrund Überdrucks.

Durch eine optimale Strategie in der Hufbehandlung kann man die Balance des Hufbeins häufig wieder herstellen. Dazu ist eine erfahrene praktische Umsetzung mit relativ kurzen Behandlungsintervallen notwendig.

Heilung wird oftmals erreicht, wenn konsequent die möglichen Ursachen beseitigt werden: Über- und Unterbelastung, Medikation, Hufbeschlag , falsche Hufbearbeitung und Hufform, Ernährung, falsche Haltungsbedingungen (zu wenig Bewegung) und Lebensraum.


Hier ein Beispiel für sehr schwere Hufrehe mit Rotation, Senkung und anfänglichem Knochenabbau:


Leider wird bei diesen Diagnosen mehr als selten auf die Lage des Hufbeins geschaut, denn auch, wenn keine Ablösung (Separation) des Hufbeins von der hornigen Zehenwand besteht, ist hier die Aufhängung des Knochens in ca. 98% aller Fälle stark überlastet.

Unterscheidung von toxischer und mechanischer Hufrehe:

 

Bei einer Vergiftungsrehe (toxische Hufrehe) ist es so, dass diese IMMER auf allen 4 Hufen stattfinden muss. Denn in solchen Fällen ist das ganze System des Pferdes betroffen, denn es gibt keine Vorderhuftoxine. Wenn ein Pferd also nur an den Vorderhufen betroffen ist, liegt unseres Erachtens mit höchster Warscheinlichkeit eine mechanisch bedingte Hufrehe vor! Warum also in solchen Fällen das Pferd auf extremen Futterentzug bringen, wenn die Ursache für die Hufrehe mechanischen Ursprungs ist? Ganz im Gegenteil werden durch diesen häufig ganz drastisch durchgeführten Futterentzug die Mikroben im Darm angegriffen und können u. Umständen absterben - das Leichengift dieser Mikroben kann sodann im Organismus des Pferdes eine Intoxikation auslösen und schon haben wir wieder eine Futter- bzw. Vergiftungshufrehe. Das alles muss nicht sein!

Ein Beispiel von vielen , dass man vielen Pferden bei Hufrehe mit gezielter Barhufbearbeitung noch helfen kann:

Zwanghuf

 

 

Hufbeschlag, falsche Hufbearbeitung von unbeschlagenen Hufen in Verbindung mit Bewegungsmangel und ungeeigneten Böden für die Aufzucht sowie Verletzungen sind Ursachen für die Entstehung von sogenannten Zwanghufen.


 

 

Bei Zwanghufen ist die Hufkapsel (Hornschuh) verengt. Sie wird beim Auffußen, d.h. bei Belastung enger anstatt weiter und "zwängt" Blutgefäße, Nerven, Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder im Inneren des Hufes ein. Dies führt zu Quetschungen und Entzündungen der vorderen seitlichen Wandlederhaut, der Sohlenlederhaut und von Teilen der Hufknorpel.

Trachtenzwang verursacht außerdem schmerzhafte Ballenquetschungen.

 

Um diesem Schmerz auszuweichen, versucht das Pferd, die hintere Region des Hufes zu entlasten und stellt das Hufbein steiler. Damit werden die vorderen Huflederhautbereiche überlastet und der vordere Hufbeinrand drückt auf die Sohlenlederhaut.

Die Durchblutung der Sohle wird eingeschränkt und als Folge bildet sich minderwertiges Horn. Durch die Entlastung der Trachten nimmt der Druck auf Ballen und Trachten ab, diese wachsen schneller und der Huf wird steiler.

Wenn sich die Form des Hufes verändert, verändern sich auch die Gelenke, Bänder und Sehnen.

 

Nur wer, der die Anatomie im innern eines Hufes schon von Aussen erkennt ist in der Lage Fehlspannungen des Hufes, Gründe für Schmerzhaltungen und andere Komfortprobleme zu erkennen und zu beseitigen. Ein Pferd, was beispielsweise Schmerzen im Bereich der Eckstreben hat, wird das Gewicht nicht auf den hinteren Teil der Hufe bringen wollen; das Fehlen von Belastung führt zu Zwanghufen und vereitelt den Hufmechanismus.

 

 

"Zwanghuf" ist eine schwere, komplexe Erkrankung.

 

 

Die Umformung von Zwanghufen zu gesunden Naturhufen kann, je nach den individuellen Gegebenheiten und dem Grad der bereits eingetretenen Schädigung, Wochen, Monate oder Jahre dauern!

Strahlfäule

Strahlprobleme stellen sich in der Regel als "Strahlfäule" dar. In den wenigsten Fällen (erst ab einem fortgeschrittenem Stadium) handelt es sich um tatsächliche "Fäule", sondern vielmehr um Strahlverkümmerung bzw. einen zu schnellen Abbau wegen schlechter Hornqualität.

 

Die Gründe hierfür sind in Störungen der Blutzirkulation im Ballen-Eckstrebenbereich, d.h. bei der Zwanghufsituation zu suchen.

 

Die schlechte Hornqualität aufgrund des mangelhaften Blutdurchflußes führt dazu, dass das Horn schneller austrocknet und durch Mikroben zerstört wird. Die hohe Ammoinakkonzentration tut ein Übriges. So wird das Strahlhorn leicht rissig (bis in die sensible Lederhaut), weniger elastisch ( auch durch austrocknende und desinfizierende Mittel) - Wundsekret kann austreten. Somit ein ideales Milieu für alkalisches Milieu liebende Fäulnisbakterien. Besonders schlimm ist es, wenn die Durchblutung so stark gestört ist, dass die Schweißdrüsen im Strahl verkümmern. Der Huf kann sich dann nicht mehr den schützenden sauren PH-Wert-Ausgleich bilden und ist schutzlos ausgeliefert.

Eine extrem erfolgreiche und nachhaltige Behandlung ist durch eine Durchblutung fördernde Hufbehandlung möglich. Austrocknende Mittel sind weder nötig noch zielführend.

Hufrolle

Was heißt Hufrolle überhaupt?

Unter der Hufrolle versteht man den Bereich oder Komplex des Hufgelenks, welches sich aus dem Hufbein, dem Strahlbein, der tiefen Beugesehne, dem Hufrollenschleimbeutel (Bursa) sowie dem Kronbein zusammensetzt. Hufrollenerkrankungen werden auf verschiedenste Weise beschrieben, meinen jedoch prinzipell alle das Gleiche. Hufrollendegeneration (Abbau des inneren Strahlbeingewebes), Hufrollenentzündung (Entzündlicher Prozess an den Ansatzstellen von Bändern), Hufrollenerkrankung bzw. Hufrollenbefund (allgemeiner Ausdruck für ein Problem der Hufrolle), Hufrollensyndrom (eine typische Erkrankung z.B. Sportpferden und Vollblütern), Hufrollenentzündung (Entzündlicher Vorgang im Bereich der Hufrolle), Hufrollentherapie (der Versuch das Hufrollenproblem zu behandeln) , Hufrollenveränderung (Veränderlich sind die röntgenologisch erkennbaren Knochenteile. Häufig sieht man Zystem im Strahlbei bzw. löchrige Strukturen der Spongiosa des Strahlbeins sowie anfängliche Verknöcherungen der Ansatzstellen von Bändern) Strahlbeinlahmheit (Begriff für Pferde, die aufgrund der Hufrollenprobleme Lahmheitsymptome zeigen) , Navicular-Syndrom (Hufrollensyndrom auf englisch), Strahlbein Degeneration (Abbau des inneren und äußeren Strahlbeingewebes),  und lateinisch natürlich Podotrochlose. Die Diagnose dieser Krankheit wird in 4 Lahmheitsgrade unterteilt und die Röntgenbefunde werden ebenso in 4 Grade unterteilt. Gleich welchen Grades nun dieser Befund ausfällt löst dieser häufig völlig unbegründete Panik aus und der Wert eines Pferdes sinkt in diesem Moment auf ein Minimum. So fallen diese Befundungen von Tierarzt zu Tierarzt extrem unterschiedlich aus. (unterschiedliche Grade) Ein Pferd mit Lahmheits- und Röntgenklasse 4 soll laut Defenition dauerhaft lahm sein und erhebliche Veränderungen am Strahlbeinknochen sowie an den Bändern aufweisen.

Konventionell werden verschiedene Eisen eingesetzt

 

Die konventionelle Behandlung von Hufrollenerkrankungen sieht in jedem Fall Hufeisen vor. Die Eisen haben das Ziel die Trachte hochzustellen, gleichermaßen werden die Zehen stark gekürzt , den man will damit den sogenannten Abrollpunkt möglichst unter das Hufbein bringen. Es wird hier mit Eiereisen, Heartbar-Eisen, Sohleneinlagen sowie Stegen und Keilen unter den Trachten gearbeitet. Manchmal werden auch die Sohlen und seitlichen Strahlfurchen mit Silikon ausgespritzt oder auch Eisen in Kombination mit einem Verbundgips angebracht.

 

In der Regel ist die verbleibende Lebenserwartung der Pferde nach Beginn eines sogenannten orthopädischen Hufbeschlags relativ limitiert. So behandelte Pferde werden für eine kurze verbleibende Zeit nutzbar bzw. diensttauglich gehalten. Diese orthopädischen Maßnahmen sorgen für eine massive Durchblutungsstörung im Huf, wodurch die Wahrnehmung von Schmerzen ebenfalls stark reduziert wird. Wir sprechen konsequenter Weise von einer mechanischen Schmerzbehandlung. 

 

 

 

 

 

Weitere konventionelle Behandlungsmethoden:

Es gibt verschiedene Ansätze und Techniken, die bei Hufrolle konventionell empfohlen sind. Neben der Anwendung von sogenannten orth. Spezialeisen wird leider auch immer noch der längst auch von vielen Tierärzten und von uns ohnehin als überholte geltende Nervenschnitt praktiziert.

WICHTIG: Wir nehmen keine Pferde an, die bereits einen Nervenschnitt über sich ergehen lassen mussten!

Eine Behandlung, die unserer Meinung nach ganz und gar nicht zum Vorteil der Pferde ist – diese werden aber so noch für eine kurze Weile benutzbar gemacht. Weiterhin werden Therapien mit Tildren und Hyaluronsäure durchgeführt. Die ebenfalls angewendete Stoßwellentherapie ist der Versuch durch Reize auf das Gewebe zu einer Rückbildung der Knochenauflösung zu führen.

Die Vielzahl der Techniken haben das Ziel die Nervenfunktion (Schmerzempfinden) durch weitestgehende Ausschaltung von Durchblutung lahm zu legen. Warum führen all diese Behandlung wenn überhaupt nur zu einem kurzfristigen Erfolg und warum kommen die Symptome in den allermeisten Fällen zurück?

Der Effekt...

... liegt auf der Hand -> Wenn Nerven durch sehr enge Eisen und weitere mechanische Begrenzungen, durch Schmerzmittel, falsche Anordnung der Zehenglieder oder Nervenschnitt erst einmal ausgeschaltet sind ist das Pferd zunächst lahmfrei, weil es keine Schmerzen mehr verspürt. Was glauben Sie, passiert dann mit dem Gewebe, nämlich der Huflederhaut, die bei einem gesunden Pferd extrem gut durchblutet sein muss. ...natürlich, das Gewebe degeneriert sich und stirbt teilweise ab, was so lange unentdeckt bleibt, wie das Blut aus dem Huf mittels stärker werdendem Zwang herausgepresst wird. 

Hier ein Video von King, der eigentlich eingeschläfert werden sollte:

Hufabzess/Hufgeschwür

Beim Hufabszeß (= im Volksmund Hufgeschwür) handelt es sich um eine eitrige Entzündung der Huflederhaut , wobei der Druck, der durch die Ansammlung von Eiter zwischen Huflederhaut und Hufhorn entsteht, dem Pferd starke Schmerzen verursacht und zu deutlicher Lahmheit führt.

 

Hufgeschwüre kommen sowohl bei beschlagenen als auch bei unbeschlagenen Hufen vor. Sie entstehen nur ganz selten durch Verletzungen von außen. 

 

Beim unbeschlagenen Huf spielt sich folgendes im Innern ab:

Lederhaut- oder Hufknorpelregionen, die längere Zeit abgequetscht wurden, sterben ab. Nach einer korrekten Hufbehandlung kommt es zur Wiederdurchblutung dieser Bezirke. Hier werden die toten Gewebeteile durch Eiter vom lebenden Gewebe abgelöst, verflüssigt und nach außen befördert, weil die toten Gewebeteile (für den Organismus sind das Fremdkörper) nicht über die Blutgefäße der Huflederhaut (resorbiert) abtransportiert werden können.

Diesen Heilungsvorgang treffen wir sehr oft bei der Umstellung beschlagener Hufe auf das Barfußlaufen!

Wenn sich Zwanghufe öffnen, muß mit Sohlen-, Ballen- und Kronrandabszessen gerechnet werden.

Hufabszesse finden sich überwiegend im Trachtenbereich , manchmal auch an Strahl und Ballen und vor oder seitlich der Strahlspitze. Sie bilden sich auch an den Stellen, an welchen sich die Aufzüge der Hufeisen befanden und im Bereich des letzten Nagels. Vielfach verursachen beim unbeschlagenen Pferd zu lange Eckstreben, die über die Sohle wachsen oder ins Hufinnere gedrückt werden, Druckstellen, die sich später als Hufgeschwüre bemerkbar machen.

Ein zu frühes Öffnen des Hufabszesses führt häufig zu einer erneuten Verkapselung und der Prozess beginnt von vorne. Wenn ein Abszess auf natürliche Weise reif werden kann und dann aufplatzt ist unter dem Abszess von der Natur bereits wieder eine neue Schutzschicht neuer Sohle gebildet. Das bedeutet, dass auch keine besonderen Hygienemaßnahmen erforderlich sind oder Sinn machen würden.

Hilfreich sind Umschläge aus warmem Leinsamenbrei, welcher die Hornsubstanz aufweicht bzw. das tragen eines Badeschuhs Davis-Boot siehe Heunetz.de.

Sobald der Eiter z.B. am Kronenrand austritt ist der Druck weg und die Schmerzen lassen nach. Das dauert in der Regel 7-10 Tage. Mehrere Tage lang badet man dann den Huf täglich in Wasser, dem ein Schuß Obstessig zugegeben wurde.

 

Naturhufe, die gut durchblutet werden, sind sehr regenerationsfähig.

Hornspalten

Hauptursache sind Spannungen, die infolge des Hufbeschlages oder falscher Hufbearbeitung sowie Trockenheit auftreten.

Dadurch können die Seitenwände am Boden nicht auseinanderweichen, das Sohlengewölbe wird gedrückt, anstatt abzuflachen. Hinter dem letzten Nagel kann ein Knick in der Wand entstehen. Die gesamte Hufmechanik ist dadurch gestört. Ein Huf mit beispielsweise untergeschobenen Trachten kann ebenfalls den Huf so stark deformieren, dass die Spannungen zu viel werden und die Hufkapsel bricht bzw. reißt. Auslöser können auch auf der Sohle liegende Eckstreben sein.

 

Die Hufwände müssen sich am Boden vom Null-Punkt an der Zehenspitze aus bis zur weitesten Stelle des Hufes allmählich erweitern. Die Trachten dürfen beim Auffußen keinen Hebel bilden.Die Sohle ist nicht zur Druckaufnahme, sondern zum Druckausweichen Richtung Boden konzipiert. Entsprechend entstehen unerträgliche Spannungen, wenn diese physikalischen Faktoren mißachtet werden!

Demnach kann eine Heilung niemals bei Beibehaltung, sondern nur durch Beseitigung der Ursachen dieser falschen Spannungen erfolgen.

Immobilisierung verzögert bekanntlich jede Heilung. Also kann Ausschaltung des Hufmechanismus niemals zu befriedigenden Heilerfolgen führen.

 

Der Hufmechanismus ist die Voraussetzung für normale Blutzversorgung in dieser Region und deshalb notwendig zur Heilung.

Sobald ein Huf mit Kapselrissen (-brüchen) in eine Naturhufform gebracht wird, verheilt jeder Hornspalt.

 

Auf alle Fälle sind desinfizierende Mittel wie Jodoformäther zu vermeiden, die eine stark austrocknende Wirkung haben. Sie machen das nachwachsende Horn spröde und nicht haltbar. Man muß im Gegenteil den Hufen durch tägliches Baden reichlich Wasser zuführen. Bei Beschädigungen am Kronsaum können im Horn sichtbare Vernarbungen zurückbleiben.

Quelle der Texte: www.equine-institut.com

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SCHAU BALD WIEDER REIN,  DANN GIBT'S BESTIMMT WAS NEUES.